...ich am zeichnen... |
Es ist zwar schon wieder ein paar
Wochen her, aber ich wollte euch auf alle Fälle noch etwas über den
24-Stunden-Comic-Tag, an dem ich in Köln teilgenommen habe,
berichten. Bedauerlicherweise gab es diese Aktion nicht in Hannover.
Deswegen musste ich extra nach Köln ins Köln Comic Haus reisen. Die
Idee für dieses Event kommt von dem grandiosen Comic-Zeichner Scott
McCloud. Ursprünglich war es als eine Mutprobe für seinen Freund
Steve Bissette gedacht.
Das Ziel besteht darin in 24 Stunden
einen vollständigen Comic mit 24 Seiten zu erstellen und das alles
ohne Vorbereitungen wie Skript, Character Sheet und so weiter. Sobald
die Uhr läuft, darf erst wieder aufgehört werden, wenn man fertig
ist. Scott McCloud schreibt in seinem Buch „Comics machen“: Eine
wunderbare Schocktherapie im Fall einer kreativen Blockade. Weit über
1000 Comic-Zeichner haben sich bisher daran versucht.
Ich wollte diese Erfahrung unbedingt
mal machen, um zu sehen wie es ist unter Druck einen kompletten Comic
zu zeichnen. Frisch gestärkt und gut ausgeschlafen (nach drei
Stunden Zugfahrt) kam ich im Köln Comic Haus um ca. 11 Uhr an. Um 12
Uhr ging es los! Um 12 Uhr des darauffolgenden Tages musste der Comic
fertig sein. Neben vielen anderen Zeichnern begann ich meinen Comic
zu planen. Welche Story? Was für Charaktere tauchen auf? Szenerie?
Als erstes dachte ich mir eine ziemlich simpel gestrickte
Fantasy-Abenteuer-Story aus. Nichts weltbewegendes um es nicht all zu
kompliziert zu machen. Der nächste Schritt bestand darin Thumbnails
anzufertigen, damit ich die Aufteilung der Panels auf der Seite
einschätzen konnte.
Die Vorzeichnungen mit Bleistift folgten als
nächstes. Zwischendurch machte ich selbstverständlich ab und zu
Pausen um frische Luft zu schnappen oder etwas zu essen/trinken. Sehr
wichtig um nicht nebenbei einzuschlafen xD. Nach 12 Stunden (also so
um 0.00Uhr) zog ich die erste Zwischenbilanz und musste zu meinem
eigenen Entsetzten feststellen, dass ich erst acht Seiten
vorgescribbelt hatte, dabei hatte ich bis dahin sehr wenig Pausen
gemacht. Ab diesem Zeitpunkt beschloss ich erstmal meine acht
vorhandenen Seiten zu inken. So um 3, 4 Uhr Nachts war dann mein
persönlicher Tiefpunkt. Da ging garnichts mehr...Müdigkeit, Hunger,
Durst, Ideenlos...Doch ab 5 Uhr ging es wieder etwas aufwärts!
Allerdings fühlte ich mich ab da so, als ob ich durch die Gegend
schweben würde. Naja meine acht Seiten habe ich dann noch geinkt
bekommen, aber den Comic komplett FERTIG gezeichnet bekommen, habe ich
leider dann doch nicht.
Mein Fazit: AUF ALLE FÄLLE MAL
MITMACHEN! Ist echt eine krasse Erfahrung, aber man lernt dadurch sehr
gut, wie weit man gehen kann. Wie schnell bin ich unter Druck? Wie
lange brauche ich für welchen Arbeitsschritt?
Wie kann ich meine Arbeitsabläufe optimieren? Nächstes Jahr
werde ich es bestimmt schaffen! Aber ich glaube dann werde ich das
Zuhause machen und nicht extra dafür nach Köln fahren. ;)
Seite 5 des unvollendeten Comics |
Respekt.
AntwortenLöschenMir persönlich ist so ein 24 Stunden- Comic ja zu stressig - das Leben ist hart genug.
Wow, klingt spannend! Ich hätte wahrscheinlich nicht so lange durchgehalten ;)
AntwortenLöschenKannst es ja einfach mal ausprobieren bei dir daheim! ;) Musst ja nich extra nach Köln fahren deswegen ;) Kannst dann ja immer ein kleines Update machen wie weit du grade bist! ;)
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