Sonntag, 23. September 2012

Zeichenexkursion ins Landesmuseum Hannover

Ich hatte am Ende meines Posts "Zeichenübungen für Zuhause" ja schon darauf hingewiesen, dass es von Vorteil ist, auch mal rauszugehen und verschiedene Objekte abzuzeichnen. Daraus könnt ihr enorm viel lernen und unter Umständen euer Repertoire, in Bezug auf Anatomie, Gegenstände und Tiere zum Beispiel, erweitern. Ob ihr dazu nun ins Museum geht oder in den Zoo, sollte natürlich davon abhängen, was für zeichnerische Herausofrderungen euer nächstes Projekt hat. Manchmal ist es auch einfach eine Frage der Zeit oder des Geldes, wo es euch hinverschlägt.
 
Links: gefesselter hl. Sebastian von Emanuele Caroni  
Rechts: die Erziehung des Bacchus von Heinrich Kümmel

Ich für meinen Teil war letzten Freitag im Landesmuseum Hannover (hatte bis 17 Uhr geöffnet und der Eintritt ist Freitag-Nachmittags frei). Neben den verschiedenen Dauerausstellungen, wie z.B. Archäologie, Naturkunde / Vivarium und Völkerkunde, gibt es auch noch die Landesgalerie. Diese Galerie im Landesmueum besitzt eine der größten Sammlungen des deutschen Impressionismus und frühen Expressionismus. Aber auch Werke des Mittelalters und der Renaissance. Neben diesen Meisterwerken der Malerei gibt es auch eine Sammlung von Statuen und Büsten. Und genau an dieser Sammlung kann man prima an seinem Verständnis für Anatomie und Proportionen feilen.

Links: Amor und Psyche von Heinrich Kümmel
Rechts: Venus sich schmückend von Josef Ernst von Bandel

Natürlich kann man durch solch eine Übung keineswegs das Zeichnen eines Aktmodels ersetzen. Ich finde, es fehlt die gewisse Plastizität bei einem Objekt aus Stein. Man sieht den Unterschied. Ein Gutes hat das abzeichnen von toten Objekten allerdings: RICHTIG! Sie halten still und bewegen sich nicht! Ideal also, um für den Ernstfall, also den Akt, zu trainieren. So bekommt ihr ein ungefähres Gefühl dafür, wo welcher Muskel verläuft und wo sich Sehnen spannen bzw. zusammen ziehen. Da man beim Aktzeichnen sehr schnell sein muss, hilft euch diese Trockenübung vielleicht.
Links: Vittoria Caldoni von Johann Niklas Byström
Rechts: Freud und Leid von Werner Henschel

Was für Material ihr braucht, habe ich zuvor in dem Post "Zeichenmaterial für Skizzen" erklärt. Da man in den meisten Museen nur ohne Rucksack und Tasche rumlaufen darf, solltet ihr euch auf das wesentlichste Arbeitsmaterial beschränken. Zu den Bildern, die ich in diesem Post hochgeladen habe, ist Folgendes zu sagen: Es sind gesammelte Werke und ich habe sie an drei verschiedenen Tagen gezeichnet. Für jedes habe ich mir ungefähr 1-2 Stunden Zeit gelassen. Bei den besser ausgearbeiteten vielleicht sogar noch länger. Ich würde euch wirklich empfehlen, euch viel Zeit zu lassen bei euren Skizzen und euch auch durch Besucher nicht ablenken zu lassen. Manch einer zeigt sogar Interesse und man kommt ins Gespräch. Wenn ihr Glück habt, könnte sich daraus sogar der eine oder andere kleine Auftrag ergeben. Also immer schön die Augen offen halten!





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